Am Freitag, 28. März 2025 konnte Präsident Peter Abächerli rund 140 Gäste und Mitglieder zur Generalversammlung des Bauernverbandes Obwalden im Gastro Bord in Kerns begrüssen.
Der Versammlung wohnten unter anderem auch Ehrengast Altbundesrat Ueli Maurer, Ständerat Erich Ettlin, Nationalrätin Monika Rüegger, Regierungsrat Daniel Wyler und zahlreiche Ehrenmitglieder bei. Der Präsident erwähnte in seinen Eingangsworten «es gibt Geschäfte die abgeschlossen sind und mit anderen ist man noch auf dem Weg». Folgende Themen beschäftigten den Bauernverband während dem vergangenen Jahr: Richtplananpassungen, Jagdverordnung, Raumplanung, AP 2030, Bike- und Radwege Thematik, Engerlingsbekämpfung, die gewonnene Biodiversitätsinitiative und die Neubesetzung des Geschäftsführers bei der Geschäftsstelle der Bauernverbände.
Die Traktanden konnten im gewohnten Rahmen abgewickelt werden. So wurde der Jahresbericht und die Jahresrechnung mit einem Verlust von CHF 6`190.50 von der Versammlung genehmigt. Ebenfalls wurde der Erhöhung des Verbandsbeitrags: Grundbetrag von CHF 30.- auf CHF 40.- und pro Hektare plus CHF 1.- von der Versammlung zugestimmt. Der neue Geschäftsführer Linus Ettlin aus Kerns stellte das Tätigkeitsprogramm 2025 vor.
Ehre wem Ehre gebührt
Wiederum konnten zahlreiche Ehrungen vorgenommen werden. So schlossen insgesamt zwei Schüler den Agrarpraktiker EBA und 21 Schülerinnen und Schüler die Ausbildung Landwirt EFZ ab. Weitere fünf Personen konnten ein Präsent für den erfolgreichen Abschluss der Berufsprüfung entgegennehmen und Peter Bacher für den Meisterlandwirt. Lukas Langensand, Alpnach und Iwan Von Flüe, Flüeli-Ranft durften für ihren erfolgreichen Abschluss als Agrotechniker HF eine Chlepfe in Empfang nehmen.
Peter Seiler hielt eine Laudatio auf den abgetretenen Geschäftsführer Dani Blätter. Dani habe sich in den 5 Jahren als Geschäftsführer mit Leidenschaft für die Landwirtschaft eingesetzt und sei oft dafür «gereifelt». Der Bauernverband OW danke herzlich für das Herzblut und wünsche Dani alles Gute in seiner neuen Funktion beim SBV und man bleibe in Verbindung.
Maschinenring und Infos SBV
Petra Rohrer stellte die aktuelle Situation des Maschinenrings/Betriebshelferdienst in NW und OW dar. Es bestehe ein grosser Handlungsbedarf, Betriebshelferdienst und Haushaltshilfe sollen künftig professionell abgewickelt und gewährleistet werden. Es brauche eine Organisation, die sich den Themen Arbeit und Maschinen annehme, damit alle Bäuerinnen und Bauern davon profitieren können. Die Zukunftsvision ist ein Verein und eine juristische Person zu gründen, zudem werden Betriebshelfer gesucht.
Dani Blättler vom SBV zeigte auf, wie die Landwirtschaft Projektionsfläche für unterschiedlichste Wünsche, Erwartungen und Problematiken ist. Die aktuelle Themenvielfalt und die Herausforderungen liegen mit Fokus bei der Agrarpolitik 2030, den kostendeckenden Produzentenpreisen, den Sparmassnahmen im Agrarbudget, den Volksinitiativen und Abstimmungen. Auch nannte er die zahlreichen Zielkonflikte wie: Produktequalität—kein Pflanzenschutz, Tierwohl—Klimaschutz, Anforderungen—Preis und Betriebsentwicklung—Landschaftsschutz. Er unterstreicht, dass die Landwirtschaft keine Verantwortung für steigende Bundesausgaben trage, die Zunahme im Sektor Landwirtschaft seit 2000 liege bei 1 % im Vergleich z. b. bei der sozialen Wohlfahrt bei 123 %. Das Motto des Schweizer Bauernverbandes sei: «wir bleiben dran! »
Referat Altbundesrat Ueli Maurer
Ehrengast Ueli Maurer erwähnte, wie er in seiner Bundesratszeit verschiedenste, illustre Politiker und Promis rund um die Welt treffen durfte. Dies sei sehr spannend gewesen und dann habe er auch bei sich gedacht, ob er mit diesen neben der Weltbühne auch einen Stall ausmisten würde? Sein Fazit: «wahrscheinlich nicht mit allen». Was ihm bei diesen Begegnungen rund um den Globus aufgefallen sei, dass das Image der Schweiz überall als sehr sauber und gepflegt gelte und man zolle unserem Land gegenüber viel Respekt. Dies werte er als direktes Kompliment für die Schweizer Landwirtschaft. Er spüre auch mehr Goodwill in der hiesigen Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft als vor 16 Jahren als er Bauernverbandsekretär in Zürich war. Der Bauernstand werde mehr geschätzt und wichtige Abstimmungen seien in jüngster Zeit gewonnen worden. Bei der Bürokratie müsse Gegensteuer gegeben werden, diese habe sich in den letzten Jahren unglaublich gesteigert ohne einen Mehrwert im Portemonnaie zu generieren. Das Ziel in der Schweizer Landwirtschaft sollte sein, möglichst viele Haupterwerbs-Betriebe zu haben, damit nicht Wissen verloren gehe. Spannend war auch zu hören, wie seine ausgewanderten Söhne in Norwegen und Kanada die Landwirtschaft erleben. Norwegen sei oftmals erschliessungsmässig zu weit entfernt von Annahmestellen, dadurch würde die Produktion zu teuer. In Kanada gäbe es keine Unterstützung vom Staat und durch die grossen Einflüsse der Natur (z. b. Biberdämme überschwemmen Heuland, d.h. alle drei Tage Dämme aufbrechen) ist das Einkommen sehr schwankend. Ueli Maurer betonte, dass die Schweizer Landwirtschaft sehr eng erschlossen sei und sich dies vorteilhaft auf Verkaufen und Abholen auswirke. Zum Schluss meint er, «an der Landwirtschaft schätze er sehr, dass man mit beiden Beinen auf dem Boden steht, in der Politik habe er oft erlebt, dass sie beide Beine in der Luft haben».
Verschiedene Gäste bedankten sich im Anschluss in ihren Grussworten für die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft. Präsident Peter Abächerli wünschte allen wiederum ein erfolgreiches Jahr und viel Glück in Haus und Stall. Die Anwesenden durften noch eine offerierte Kaffeerunde der Korporation & Alpgenossenschaft Kerns a. d. st. Brücke geniessen.
Foto: Präsident Peter Abächerli mit den geehrten Agrotechnikern HF:Peter Bacher und Iwan Von Flüe und Gastredner Ueli Maurer