Alpfachtagung

Urner Alpfachtagung 2025

Am Donnerstag 27. März fand im Schützenhaus in Altdorf die beliebte Urner Alpfachtagung mit rund 100 Teilnehmern statt. Remo Aschwanden, Präsident der Urner Alpkommission begrüsste alle Gäste und Älpler ganz herzlich und präsentierte das Programm des Abends.

Zuerst stellte Remo die Nachfolgerin von Jost Gisler vor. Neu vertritt Edith Gisler den Bauernverband Uri in der Alpkommission. Sie ist im Sommer mit Leidenschaft Älplerin auf der Sittlisalp und sonst auf dem Familienbetrieb Bürglen Zuhause.

Edith Gisler präsentierte dann den kurzen Rückblick über den beliebten Alpkäsewettbewerb, der im Tellpark stattfand und die Diplomierung am Alpkäsemarkt in Seedorf. Dieser Wettbewerb sei eine ideale Werbe-Plattform für Alpkäse. Sie ermunterte die Anwesenden dieses Jahr auch wieder zahlreich teilzunehmen. 2024 machten rekordverdächtige 32 Teilnehmer mit.

Termine für den Alpkäsewettbewerb 2025:

Freitag, 17. Oktober

9.00 - 11.00 Uhr

Alpkäseannahme an der Bauernschule, Seedorf

Samstag, 18. Oktober

10.00 - 15.00 Uhr

Alpkäsewettbewerb mit Publikumsdegustation im Tellpark, Schattdorf

 

Die Alpkäseberaterin Hedy Gisler hielt einen kurzen Rückblick über den vergangenen Alpsommer mit 45 durchgeführten Alpberatungen und freut sich auf die kommende Alpsaison mit vielen Anmeldungen für die Käsereiberatung.

Zum Hauptthema des Abends «Erfolgreich Alpkäse verkaufen & Preisgestaltung» hielten Toni Horat, Spiringen und David Camenzind, Fehraltorf einen sehr interessanten und informativen Vortrag. Toni erklärte, dass hinter der Alpkäseherstellung einerseits eine alte Tradition mit Brauchtum stehe und andererseits zugleich die Herausforderung bestehe, im heutigen Wirtschaftsumfeld sich damit eine Existenz zu sichern. Er zeigte verschieden Zahlen im CH-Vergleich und deren Entwicklung in Bezug auf Preis und Mengen. Die Menge der hergestellten Alpkäse blieb in den letzten Jahren schweizweit etwa gleich, obwohl die produzierte Alpmilchmenge abnahm. Uri stellte 2024 ca. 315 t Alpkäse her, am meisten produziert die Berner mit ca. 1230 t Alpkäse. Die grösste Wertschöpfung erziele man beim Direktverkauf, aber je nach Produktionsmenge komme auch der Grossverteiler zum Zuge. Dort sei Verhandlungsgeschick gefragt, da die Einkaufspreise nicht einheitlich sind. Toni sieht die Zukunftsperspektiven so: je direkter beim Kunden desto besser, der Kunde kenne den Produzenten und wisse wie dieser produziere. Dadurch entstehe die beste Wertschöpfung. Weiter gelte es, das Produktesortiment bewusst zu wählen und die Betriebskosten, Investitionen und den Unterhalt sehr gut zu optimieren und trotzdem tief zu halten. David Camenzind von der Käserei Camenzind GmbH präsentierte seinen Werdegang und stellte den Aufbau und die Entwicklung des Familienbetriebs vor. Er sprach über die Absatz- und Preispolitik, die Erfahrungen mit Grosshandel und Direktverkauf an Märkten. Zentrale Punkte seien die Gewährleistung von Kostenwahrheit, indem jede Abteilung selbsttragend sei, die Berücksichtigung der Kundenfairness, Einhaltung gegenseitiger Versprechen sowie Ehrlichkeit gegenüber Geschäftspartnern und zufriedene Mitarbeiter.

Tierarzt Marc Butty gab einen Einblick in das aktuelle Thema der Zecken in Bezug auf Nutztiere. Die Schildzecken sind aktiv ab sechs Grad und ein-, zwei und dreiwirtig. Die häufigsten Krankheiten bei den Nutztieren sind die Babesiose und die Ehrlichiose. Diese zerstören die Blutkörper des Wirts und können u.a. Aborte, Gelbsucht, Abmagerung bis Todesfälle verursachen.

Aus dem Amt für Landwirtschaft sprach Hans Muheim über das Update der Sömmerungskontrollen, dem neuen Agrardatensystem NikA und der Sömmerungsviehzählung. Das neue interkantonale Agrardatensystem werde bereits für die Herbsterfassung 2025 eingesetzt und 2026 erfolge dann die Betriebsdatenerhebung damit. Die Sömmerungsviehzählung finde vom 18. August – 18. September 2025 statt.

Kurt Schuler Korporationspräsident informierte über die Anpassung des „Reglements über das Schwendgeld“ dies werde in Abstimmung mit dem Amt für Landwirtschaft (Alpkontrolle) und des fondssuisse vormals Schweizerischer Elementarschadenfonds auf den Sommer 2025 in Kraft gesetzt.

Theo Pfyl vom SAV gab einen Einblick in die Arbeit des Schweizerischer Alpwirtschaftlichen Verbandes. Sie seien aktiv dabei die AP 2030 mit Blick auf die Sömmerungsbetriebe mitzugestalten. Er sprach auch die Moderhinke-Sanierung der Schafe an. Zur Grossraubtierthematik meinte er, es dürfe deshalb keine Alp aufgegeben werden. Er rief auch auf, einen Vertreter aus Uri für den Vorstand des SAV zur Wahl zu stellen.

Remo Aschwanden informierte zum Inkasso SAV und der Branchenleitlinie. Im April 2025 bekommen auch die Schaf- und Ziegenalpen eine Rechnung über die Identitas. Der Preis der Branchenleitlinie wurde reduziert und kann wie gewohnt über den Bauernverband Uri bezogen werden. Der Bestellschein ist hier aufgeschaltet. Remo bedankt sich für die grosse Teilnehmerzahl der Alpfachtagung und den Referenten für ihre spannenden Beiträge und wünscht im Namen der Alpkommission Uri allen einen schönen Alpsommer 2025.

Referenten: Toni Horat, Hans Muheim, Theo Pfyl, Marc Butty, Kurt Schuler, es fehlt David Camenzind

Adresse

Bauernverbände, Obwalden,
Nidwalden und Uri
Beckenriederstrasse 34
6374 Buochs

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Fax 041 624 48 49

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