Informationen aus dem Amt für Landwirtschaft und Umwelt
An der Informationsveranstaltung vom 12. September 2023 in Sarnen, betreffend Engerlingsschäden und ihrer biologischen Bekämpfung, haben die über 40 Teilnehmenden aus den Gemeinden Kerns und Lungern den hohen Befallsdruck durch Engerlinge im Wiesland bestätigt.
Nachdem der Referent Christian Schweizer von der Forschungsanstalt Zürich-Reckenholz die Entwicklung des Maikäfers erklärte, kommentierte er die Ergebnisse der Probegrabungen in Kerns und Lungern, die er gleichentags gemacht hatte. Diese zeigten, dass der Befallsdruck durch Engerlinge gegenwärtig dort so hoch ist, dass sich eine Pilz-Behandlung gegen sie aufdrängt. Die Schadenschwelle liegt für Wiesland bei 30 bis 40 Engerlingen pro Quadratmeter. Vorgefunden wurden in den beprobten Flächen bis 55 Engerlinge/m2. Diese waren interessanterweise in verschiedenen Entwicklungsstadien. d.h. als Engerlinge wie auch als flugbereite Käfer vorzufinden. Das typische Maikäferflugjahr scheint es nicht mehr so klar zu geben. Dies zeigt, dass der bisher bekannte dreijährige Zyklus sich aufgrund der Klimaerwärmung und der längeren Vegetationsdauer verkürzt.
Merkblatt Maikäfer und Engerlinge
Das Amt für Landwirtschaft und Umwelt ruft alle Landwirte auf, Wiesenflächen in Gebieten zu beproben, wo grössere Schäden an der Grasnarbe erkennbar sind und diese für eine Behandlung anzumelden.
Anleitung für die Probegrabung
Je nach Rückmeldungen der Landwirte wird das Amt für Landwirtschaft und Umwelt eine koordinierte Bekämpfung der Engerlinge durch den bewährten Einsatz von Pilzen in Betracht ziehen. Dafür müssen bereits jetzt, die für die Behandlung vorgesehenen Flächen gemeldet werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass rechtzeitig genügend Behandlungsmittel bzw. Pilzpräparate zur Verfügung stehen.
Gegenwärtig liegen die Behandlungskosten inkl. Ausbringen für eine Hektare bei rund Fr. 1'300.-. Das Amt für Landwirtschaft und Umwelt ist bemüht gemeinnützige Organisationen aber auch beim Kanton eine Mitfinanzierung zu erschliessen. Zurzeit ist es jedoch noch nicht möglich darzulegen, wie hoch diese sein könnte. Dafür ist es wichtig zu wissen, wie viele Hektaren voraussichtlich behandelt werden sollen.
Um das Interesse und die zu behandelnden Flächen abschätzen zu können, sind wir auf eine provisorische Anmeldung bis 31. Oktober 2023 angewiesen. Bis anfangs Dezember 2023 wird dann in Rücksprache mit den interessierten Landwirten das definitive Flächenausmass für die Behandlung bestimmt.
Landwirte, die aufgrund des Schadenausmasses eine Behandlung von Flächen in Erwägung ziehen, können dies mit dem beiliegenden Anmeldeformular beim Amt für Landwirtschaft und Umwelt melden.
Anmeldung von Flächen zur Bekämpfung von Engerlingen