Die jährliche Generalversammlung des Bauernverband Nidwalden am 19. März, dem «Seppitag» im Schützenhaus in Ennetbürgen war mit 135 Personen sehr gut besucht. Unter den zahlreichen Gästen wurde unter anderem der Nidwaldner Regierungsrat Peter Truttmann, Erich von Siebenthal SAV, Pirmin Furrer ZMP und Sandra Helfenstein vom SBV herzlich begrüsst.
Der Präsident Sepp Odermatt erwähnte in seinen Eingangsworten die alltäglichen Themen der Landwirtschaft wie: «Biodiversität, Klimawandel, neue Vorschriften oder auch der Wolf. Die Landwirtschaft sei dadurch stets gefordert, dazu komme die hohe Arbeitsbelastung, die Teuerung und die schlechten Produzentenpreise. Die Schweizer Landwirtschaft sei sehr vielseitig von Alp- und Milchwirtschaft, Gemüse- und Obstbau über Direktvermarktung bis hin zu Hofgastronomie. Das gepflegte Landschaftsbild sei für die Bevölkerung ein beliebtes Freizeitfeld und für die Landwirtschaft die Basis ihres Einkommens. Idealerweise sei dies ein Miteinander, es berge jedoch auch Herausforderungen z.B. Biker oder Hundehalter. Zu denken gebe, dass die Schweizer Versorgungssicherheit unter 50% liege, auch bei den Rufen nach Regionalität und Ökologie entscheide dann oft zuletzt doch der eigene Geldsack. Trotz allem sei es ein herrlicher Beruf, da man mit der Familie in der Natur arbeiten könne. »
Die ordentlichen Traktanden wurden zügig abgehandelt und von der Versammlung genehmigt. Der Kassier Ruedi Odermatt präsentierte die Rechnung mit Einnahmen von Fr. 82'582.90. Nach Abzug aller Aufwände resultierte ein Gewinn von Fr. 286.60. Wahlen fanden keine statt. Es wurde speziell auf die Basiskommunikation hingewiesen, «die Bürger zu informieren wie Landwirtschaft funktioniert und organisiert ist, sei sehr zentral. » Dazu dankt der Präsident ganz herzlich den Nidwaldner Bäuerinnen für den von ihnen durchgeführten Anlass «vo Buir zu Buir». Dieser Anlass fand sehr grossen Anklang in der Bevölkerung.
Ehrungen und Dienstjubiläum 10 Jahre im Dienste der Geschäftsstelle
Der Vorstand freute sich sehr, dass 23 junge Menschen für ihre im 2023 abgeschlossene Ausbildung geehrt werden konnten. Sechs davon absolvierten eine höhere Berufsbildung und erhielten von Bildungskommissionsmitglied Markus Filliger eine Treichel überreicht. Das Vorstandsmitglied Martin Zimmermann zählte auch zu den geehrten Absolventen, er hatte 2023 die Berufsprüfung BLS 1 erfolgreich absolviert.
Alt Nationalrat Peter Keller wurde ebenfalls mit einem Präsent für den guten Austausch während seiner 12-jährigen Amtszeit verdankt.
Heidi Mathis wurde für ihr 10-jähriges Dienstjubiläum bei der Geschäftsstelle der drei Bauernverbände geehrt. Sie startete 2014 als Geschäftsführerin der Geschäftsstelle und ist seit ihrer Mutterschaft als Mitglied der Geschäftsstelle vor allem im Bereich Vernetzung, Basiskommunikation, Webmasterin und Adressverwaltung tätig. Herzlichen Dank an Heidi für ihr Herzblut für die Landwirtschaft.
Gewinner des Innovationspreises
Priska und Flavian Schwitter betreiben zusammen mit ihrer Familie auf dem Mueterschwandenberg in Ennetmoos einen sehr vielfältigen Erlebnishof. Auf ihrem Mutterkuhbetrieb mit 27 Kühen und Stier Cäsar bieten sie eine unglaublich grosse Palette von Paralandwirtschaft an. Schule auf dem Bauernhof, kleines Sommerfestival für gross und klein mit vielen regionalen Produkten, Ferien in wunderschönen Panoramazelten oder einen Wintererlebinspfad, das Angebot ist riesig. Dem Hof angegliedert ist das Natur- und Erlebnispädagogik-Angebot Bäumix, wo es Jung und Alt ermöglicht wird, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Das junge Paar bietet zudem in seinem Shop auch verschiedene Hofprodukte vom Natura-Beef bis zum selbstgebrannten Schnaps an. Der Bauernverband Nidwalden ehrt den Hof vom Mueterschwandenberg mit dem Innovationspreis 2023 für innovative und erfolgreiche Betriebe. Der Preis hat einen ideellen Wert. Neben einer Plakette erhielten die Preisträger einen gluschtigen Geschenkkorb von «natürlich NIDWALDEN».
Spannende Referate
Pirmin Furrer, Geschäftsführer der ZMP erläuterte in seinem Kurzvortrag die aktuelle Milchpreis-Thematik. Der Milchpreis gibt viel zu reden und ist für die Produzenten nicht befriedigend, da dieser nicht mit der Teuerung mithält. Pirmin Furrer weist auf Nischenprodukte wie Sbrinz und Biomilch als Chancen hin.
Erich von Siebental vom SAV informiert über aktuelle Zahlen in der Alpwirtschaft. Ein Drittel der schweizerischen LN sind alpwirtschaftlich genutzt, 1’400 Alpen produzieren Milch und es werden jährlich rund 5’500 Tonnen Alpkäse produziert. Ebenfalls erklärt er wie das neue Inkasso funktioniert, alle Empfänger der Sömmerungsbeiträge erhalten Ende Juni eine Rechnung von Identidats, ab 2025 jeweils im Februar.
Sandra Helfenstein vom SBV zeigt die Abstimmungsstrategie der Biodiversitätsinitiatve auf. «Es gehe für die Landwirtschaft um viel, daher sei es wichtig die Bevölkerung gut aufzuklären. »
Verschiedenes
Martin Zimmermann stellt kurz den Werdegang des Vereins bäuerliche Beratung und Vermittlung in schwierigen Situationen vor. Seit diesem Jahr ist der Bauernverband Nidwalden als Mitglied dort dabei.
Text und Fotos: Silvia Imholz
