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Einkommen 2021 der Urner Landwirtschaft steigt um 5%, bewegt sich aber weit unter dem schweizerischen Durchschnitt

Die AGRO-Treuhand Uri, Nid- und Obwalden GmbH hat wiederum eine Statistik über die Urner Landwirtschaft erstellt. Diese wurde anlässlich dem vom Bauernverband Uri jährlich organisierten Treffen mit den bäuerlichen Organisationen und Landräten am Donnerstagabend 17.11.2022 im Bielenhof in Erstfeld vorgestellt.

 

Das landwirtschaftliche Einkommen der Urner Bäuerinnen und Bauern hat gegenüber dem Vorjahr um 5.3% oder um CHF 2’066 zugenommen. Für 2021 beträgt es im Durchschnitt der 109 ausgewerteten Betriebe CHF 40’900.- Das ist deutlich unter den Vergleichswerten der Bergbetriebe aus der ganzen Schweiz. Diese erreichten ein durchschnittliches landwirtschaftliches Einkommen von CHF 58’700.-. Das landwirtschaftlichen Einkommen der Urner Landwirtschaft stagniert über die letzten fünf Jahre auf tiefem Niveau, mit einer leichten Erholung im 2021.

Das durchschnittliche landwirtschaftliche Einkommen der ausgewerteten Urner Landwirtschaftsbetriebe hat rund 5.3 % zugenommen. Im Vergleich mit der gesamten Schweiz, wo der Pflanzenbau unter der misslichen Witterung litt und ein Überangebot auf dem Schweinemarkt die Preise sinken liess, profitierten die Urner Landwirte von steigenden Preisen bei der Milch und beim Zucht- und Nutzvieh sowie von guten Preisen beim Schlachtvieh. Die Direktzahlungen bei den ausgewerteten Betrieben sind leicht angestiegen. Dies zeigt, dass sich die agrarpolitischen Massnahmen bei den Urner Landwirtschaftsbetrieben weniger effizient auswirken. Auf den im Vergleich mit der schweizerischen Bergregion kleinflächigen Urner Betrieben wirkt sich die vermehrte Unterstützung der Extensivierung weniger aus. Der Betriebsleiter muss sich entscheiden zwischen dem Ertrag aus der Tierhaltung oder dem Ertrag aus den Direktzahlungen für eine extensivierte Fläche. Wenn wenig Fläche vorhanden ist, wird er sich weniger für eine Extensivierung entscheiden.

Innerhalb vom Kanton Uri besteht eine deutliche Differenz zwischen der Hügelregion (Talboden) und der Bergregion. Die landwirtschaftlichen Einkommen in der Hügelregion sind deutlich höher als in der Bergregion.

Pro Betrieb gerechnet sind die Infrastrukturkosten der Urner Betriebe leicht gestiegen. Die grössten Kosten fallen bei Maschinen und Gebäuden an. Bei diesen Kosten entfällt ein grosser Anteil auf die Abschreibungen. Ein konsequentes Kostenmanagement bleibt auch in Zukunft für die Landwirte wichtig.

Die Statistik zeigt allerdings auf, dass der Grösseneffekt mit zunehmender Fläche abflacht. Dies ist der Fall, wenn wegen der Mehrfläche in den Stall oder in zusätzliche Maschinen investiert werden muss.

Da auch die Nebeneinkommen leicht zugenommen haben, beträgt das durchschnittliche Gesamteinkommen CHF 65'000. Gegenüber den Vorjahren ist das ein Plus von 4.8% oder knapp CHF 3'000.Es ist zu beachten, dass dieses Einkommen das Familieneinkommen ist. Es wird vom Betriebsleiter/der Betriebsleiterin und dem Ehepartner erwirtschaftet. Der Privatverbrauch ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, was unter dem Strich zu einer höheren Eigenkapitalbildung führt. Es zeigt sich, dass die Urner Bauernfamilien im Durchschnitt die Einnahmen und Ausgaben über das Gesamtunternehmen im Griff haben.

Die Spannbreite der landwirtschaftlichen Einkommen von den wirtschaftlich schlechteren zu den besten Betrieben ist sehr gross. Während einzelne Betriebe erfolgreich wirtschaften, kämpfen andere um das Überleben ihres Betriebes. Eine Vielzahl von Faktoren entscheiden über den Erfolg eines Landwirtschaftsbetriebes und dementsprechend hoch sind die Anforderungen an die Betriebsleiter und die Bauernfamilien.

AGRO-Treuhand Uri, Nid- und Obwalden GmbH

Bauernverband Uri

kompletter Lagebericht